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Perl steht für Pratical Extraction and Report Language. Die Sprache stammt aus der Unix-Welt und wurde 1987 in der ersten Version veröffentlicht. Perl ist das Werk einer Einzelperson: der Erfinder, Larry Wall, hat auch heute noch die Oberhand über die Fortentwicklung der Syntax. Er gilt deshalb als Kultfigur.
Entsprechend der Unix-Philosophie ist Perl eine offene Sprache. Ihr Umfang und ihre Möglichkeiten wachsen mit neuen Versionen des Perl-Interpreters. Seit der heute üblichen Versions-Serie 5.x unterstützt Perl z.B. auch den Ansatz der objektorientierten Programmierung. Jedoch ist es eine Script-Sprache, deren Haupteinsatz nicht umfangreiche Anwendungen sind, sondern trickreiche Automatismen in der täglichen Datenverarbeitung. Einen wahren Boom erlebt die Sprache aber vor allem als Lieblingswerkzeug der CGI-Programmierer im World Wide Web.
Perl gilt als Hacker-Sprache, als eine Sprache, in der man unglaubliche Dinge mit einer einzigen Programmanweisung erledigen kann. Uneingeweihten erscheint der Quellcode eines Perl-Scripts häufig wie das Ergebnis eines verunglückten Konvertierversuchs oder wie ein zufälliger Dump aus dem Arbeitsspeicher. Wie bei anderen vergleichbaren Sprachen auch liegt es jedoch letztlich am individuellen Programmierstil, ob ein Programm unleserlich ist oder transparent - Perl-Code kann auch richtig schön sein. Perl hat eine eigenwillige Syntax, die sich an Sprachen wie C, sed, awk und Englisch anlehnt. Perl basiert zwar auf C, ist aber nicht direkt mit C vergleichbar und ebenso wenig mit Pascal oder modernen 4GL-Sprachen. Wer andere Programmiersprachen kennt und sich auf Perl einlässt, muss viel umlernen, wird aber auch viel Spannendes entdecken.
Dateien mit Perl-Anweisungen werden nicht für bestimmte Betriebssystemumgebungen zu ausführbaren Dateien gelinkt, sondern vom Perl-Interpreter beim Aufruf auf Syntax überprüft, dann im Arbeitsspeicher zu Maschinencode compiliert und ausgeführt. Der Nachteil dieses Prinzips: Scripts sind nicht ganz so schnell ausführbar wie compilierte und gelinkte Programme. Der Vorteil: Scripts brauchen nicht für jede Betriebssystemumgebung neu compiliert und gelinkt zu werden; daher sind sie problemlos portabel und laufen überall, wo ein Perl-Interpreter installiert ist (sofern sie keine betriebssystemspezifischen Dinge tun).
Perl-Scripts sind einfache Textdateien, die Programmanweisungen in der Syntax von Perl enthalten. Solche Dateien können Sie mit jedem Texteditor erstellen und bearbeiten. Zum Ausführen von Dateien mit Perl-Programmanweisungen ist jedoch der Perl-Interpreter erforderlich.
Die Web-Adresse für alles rund um Perl ist http://www.perl.com/.
Der Perl-Interpreter ist Freeware nach dem Recht der Artistic license ( http://www.perl.com/language/misc/Artistic.html) und für etliche Betriebssystemumgebungen verfügbar. Außerdem ist der C-Quellcode des Interpreters verfügbar, sodass Sie ihn, wenn Sie einen C-Compiler haben, für Ihren Rechner compilieren können. Sie können den Perl-Interpreter im WWW downloaden.
Im Linkverzeichnis des Online-Angebots von SELFHTML aktuell finden Sie weitere Links zu den Downloadmöglichkeiten des Perl-Interpreters:
SELFHTML Linkverzeichnis: CGI/Perl
Für Windows-Anwender ist die Distribution AcitvePerl zu empfehlen, da sie sehr einfach zu installieren ist und die umfangreiche Perl-Originaldokumentation im HTML-Format zum Lesen im Browser enthält.
Je nach Betriebssystemumgebung müssen Sie den Perl-Interpreter manuell installieren, oder ein automatisch aufgerufenes Installationsprogramm führt für Sie alle nötigen Kopiervorgänge und Einstellungen durch. Wenn es kein ausführbares Installationsprogramm gibt, finden Sie nach dem Entpacken der Download-Datei auf jeden Fall Hilfedateien vor, in denen beschrieben wird, wie der Interpreter zu installieren ist.
Wenn Sie den Perl-Interpreter für die CGI-Schnittstelle Ihres eigenen Web-Servers nutzen wollen, müssen Sie beim Einrichten des eigenen WWW-Servers unbedingt den vollständigen Pfadnamen der ausführbaren Perl-Interpreter-Datei angeben. Nach einer typischen Installation des Perl-Interpreters liegt diese im Programmunterverzeichnis bin und heißt perl oder (unter Windows) perl.exe.
Wenn Sie einen lokalen Web-Server installiert und in dessen Einstellungen ein CGI-Verzeichnis bestimmt haben, können Sie nach der Installation des Perl-Interpreters Ihr erstes eigenes lokales CGI-Script ausführen. Den Quellcode des folgenden Perl-Scripts können Sie mit einem Texteditor im eingestellten CGI-Verzeichnis beispielsweise unter dem Namen test.pl abspeichern. Angenommen, Ihr CGI-Verzeichnis heißt wie üblich cgi-bin und der Web-Server ist gestartet, dann können Sie das Script im Browser mit der Adresse http://127.0.0.1/cgi-bin/test.pl oder auch mit der Adresse http://localhost/cgi-bin/test.pl aufrufen.
#!/usr/bin/perl -w use strict; use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser); print "Content-type: text/html\n\n"; print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01//EN">', "\n"; print "<html><head><title>Test-Ausgabe</title></head><body>\n"; print "<h1>Hurra, es klappt!</h1>\n"; print "</body></html>\n"; |
Das Script sendet einfach ein wenig HTML-Code an den aufrufenden Browser. Auf die Perl-Anweisungen wird an dieser Stelle noch nicht näher eingegangen. Nur die erste Zeile des Scripts müssen Sie möglicherweise anpassen. Dort wo im Beispiel #!/usr/bin/perl
steht, müssen Sie, falls Sie beim Aufruf eine Fehlermeldung wie Internal Server Error erhalten, den kompletten Pfad zur ausführbaren Datei des Perl-Interpreters angeben. Wenn Sie den Perl-Interpreter unter MS Windows beispielsweise unter c:\programme\perl installiert haben, probieren Sie mal folgende erste Script-Zeile: #!c:/programme/perl/bin/perl
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